Die vielen Waren auf den Schiffen
Die Akzisemauer hatte drei Tore im Wasser, die vor allem für den Schiffsverkehr genutzt wurden. Zwei lagen in Friedrichshain-Kreuzberg: der Oberbaum (mitsamt der Brücke) und das erst um 1850 gebaute Wassertor am heutigen Wassertorplatz, das die Verbindung des neu entstandenen, heute wieder zugeschütteten Luisenstädtischen Kanals mit dem Landwehrkanal bildete.
An diesen Wassertoren bzw. Wassergrenzen wurden die Schiffe aufgehalten, kontrolliert und zur Kasse gebeten, wenn sie mit vielen Waren den Weg zu den Verkaufsplätzen der Stadt suchten. Am Oberbaum geschah dies durch einen großen Baumstamm, eine hölzerne Barriere, die nachts ins Wasser gelassen wurde, um illegal passierende Schiffe an der Einfahrt zu hindern. Daher auch der Name “Oberbaum”, die Grenze am Oberlauf der Spree. Das Pendant im Nordwesten am Unterlauf der Spree war der “Unterbaum” zwischen Hauptbahnhof und Charité. Die eigentliche „Unterbaumbrücke“ heißt heute Kronprinzenbrücke.
Besonders interessant sind die riesigen Wasserbecken und Speicherplätze für Waren, die diesen Wassergrenzen vorgelagert sind: an der Spree der ehemalige Osthafen mit den großen Speichern und am Landwehrkanal das große Becken vis-à-vis zum Urban-Krankenhaus. Hier mussten die Schiffe mit den großen Mengen an Waren, die in die Stadt geliefert wurden, auf ihre Abfertigung warten.